FREI SCHWIMMER - KODEX

Wir sind Kritiker. Jasager. Frauen. Männer. Diverse. Ostdeutsche. Westdeutsche. Sozialdemo­kraten. Liberale. Konservative. So unterschiedlich wie das Leben ist unsere Gruppe. Aber uns eint etwas. Etwas Großes. Etwas Bedeutendes. Die Liebe zum Fußball. Die Liebe zum BVB. Demokratische Werte. Humanistische Orientierung. Soziales Engagement. Mit den Frei Schwim­mern versuchen wir diese Dinge unter einen Hut zu bekommen. Uns zu treffen, Aktivitäten zu starten, BVB-Spiele zu besuchen oder gemeinsame Hilfsaktionen auf die Beine zu stellen. 

Um uns auf Grundsätzliches zu verständigen, haben wir einen kleinen Kodex verfasst. So weiß jeder, wo wir als vom BVB offiziell anerkannter Fanclub stehen…

Frei Schwimmer – hört sich erst einmal komisch an. Aber wir BVB-Supporters treffen uns immer vor Heimspielen im Volksbad am Schwimmweg, im Schatten des Westfalenstadions. Die Stunden vor dem Anpfiff nutzen wir, um die vergangenen Tage Revue passieren zu lassen, Neuigkeiten auszutauschen, Privates zu erzählen, Probleme anzusprechen, Auswärtsfahrten zu planen oder einfach dummes Zeug zu quatschen.
VIele Frei Schwimmer haben bereits diversen anderen BVB-Fancubs angehört, diese aber aus unterschiedlichen Gründen verlassen: kein Eintreten gegen Rechtsradikalität, kein soziales Engagement, kein Fanclub-Leben. Unser Ziel ist es aber, gerade die Gemeinsamkeit in den Mittelpunkt zu stellen. Um einfach Spaß zu haben, den BVB zu begleiten und anderen zu helfen.
Unser Fanclub steht fest zum Wertekodex des BVB. Die 09 Regeln gelten für uns und werden gelebt. Das bedeutet nicht, dass wir immer einer Meinung sind. Aber es gibt Grenzen, die nicht verschoben werden. Das bedeutet, dass Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Homophobie und LGBTQ-Gegnerschaft mit uns nicht zu machen sind. Das Grundgesetz zählt.
BVB-Wertekodex
Bei uns ist jeder willkommen, der unsere Werte teilt. Eigentlich ist es ganz einfach: Wir unterscheiden nur zwischen Arschlöchern und Nicht-Arschlöchern. Letztere sind bei uns richtig. Die erste Gruppe darf auswandern.
Die Frei Schwimmer haben sich auf die Fahne geschrieben, über den Tellerrand hinauszuschauen. Fußball ist toll. Fußball macht Spaß. Fußball ist aber auch nicht alles. Insofern initiieren wir Spendenaktionen, nehmen an Umweltschutzaktionen teil oder unterstützen soziale Einrichtungen und Institutionen. Immer im Rahmen unserer Möglichkeiten, aber im festen Wissen, dass Kleinvieh auch Mist erzeugt.
Ok. Fan sein und nachhaltig zu agieren ist nicht immer leicht. Manchmal geht zu einem Auswärtsziel nur mit dem Flieger, der Aufenthalt in einem Stadion ist bei dem Genuss von Getränken und Speisen mit dem Hinterlassen von Müll verbunden. Dennoch ist es unsere Aufgabe, mitzuhelfen, unsere Umwelt zu schonen und auch die Vereine mehr zu drängen, bewusster und ressourcenschonender zu handeln. Uns ist jedenfalls klar, dass das Bewusstsein für Nachhaltigkeit nicht am Stadiontor abgegeben werden kann.
Wir wollen transparent sein. In allem, was wir machen und entscheiden. Unser Handeln muss möglichst erklärbar sein. Klar ist das nicht immer einfach und in der Kommunikationskette geht manchmal etwas schief und verloren. Dennoch stehen wir zu dem Anspruch und möchten uns daran messen lassen. Wenn es doch einmal daneben geht, gibt es aber mindestens eine Entschuldigung.

Wer schnappt nicht einmal eine tolle Idee auf? Oder liest von einem Verein, dem es gelungen ist, das Aufkommen der Plastikbecher im Stadion zu reduzieren oder der beim Pflegen des Rasens auf umweltschonende Produkte zurückgreift. Manchmal müssen auch sportpolitische Dinge angesprochen oder der eigene Verein in die Pflicht genommen werden. Als Fanclub wollen uns mit einer Stimme melden. Nicht, um zu belehren. Sondern um anzuregen oder die Debatte zu eröffnen.
Bei uns darf man alles sagen. Es gibt keine Tabus – im Rahmen des Grundgesetzes. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass wir keine menschenfeindliche, unsere Demokratie verachtenden Haltungen stützen. Wir Frei Schwimmer haben uns gefunden, um BVB-Fans eine Möglichkeit zu geben, an unserer Seite für die Demokratie, für die Werte, die der BVB in seinem Kodex formuliert hat, einzutreten. Bieten wir den Bratzen die Stirn.
Wir diskutieren gerne. Nicht nur über Fußball. Dabei muss man nicht immer einer Meinung sein. Auch dürfen Streitgespräche sein. Denn das ist nichts anderes als das Ringen um Argumente. Diese sind einmal besser, einmal schlechter. Was allerdings wichtig ist: Wir reden auf Augenhöhe miteinander. Wir respektieren uns und unterschiedliche Meinungen. Und wenn es einmal etwas schärfer in Debatten zur Sache geht, muss man am Ende des Tages immer gemeinsam ein Bierchen trinken können.