Aus der Ruhe bringen lassen sich Dänen selten. Das Völkchen im Norden pflegt eine Philosophie, die Alltagsstress fehlanzeigen lässt und stattdessen auf das berühmte Hygge setzt – eine Mischung aus Gemütlichkeit und Herzlichkeit.
Die Menschen sind einfach entspannter, gelassener, zufriedener und glücklicher. Diese Lebenseinstellung manifestiert sich besonders in Kopenhagen. Nicht ohne Grund weist der renommierte „Liveability Index“ der Economist Intelligence Unit (EIU) der Metropole am Meer im Jahr 2025 den ersten Platz im Ranking der Hauptstädte mit der höchsten Lebensqualität zu.
Fremden ist diese Art des Lebens nicht immer zu eigen. Besonders nicht im Gästeblock des Parken Stadions. So auch während des Auswärtsspiels des BVB gegen den heimischen FC.
Eine mittelgroße Gruppe Frei Schwimmer ließ es sich nicht nehmen, zwei Tage nach der München-Tour zum Bundeligagipfel in die entgegengesetzte Richtung nach Kopenhagen aufzubrechen.
Nach einer stundenlangen Reise wurden zunächst das dänische Essen, das dänische Bier sowie die Sehenswürdigkeiten Kopenhagens genossen. Davon hat die Stadt mehr zu bieten als die märchenhafte Meerjungfrau. Nyhavn, Tivoli, Amalienborg, Stroget, Rosenborg-Schloss, Christiania oder der Runde Turm – es gibt viel zu bestaunen und zu entdecken.
Weil an den Toren scharfe Kontrollen angekündigt wurden, machten sich die Frei Schwimmer etwas erschöpft, aber mächtig beeindruckt, pünktlich auf zum Stadion. Angetrieben vom Song „Baila,Baila“, der während der Reise zum Ohrwurm mutierte und überall dort, wo Schwarzgelbe zusammentrafen, angestimmt wurde. Vor Ort erwiesen sich die Überprüfungen allerdings als normal und es ging zügig in den Block. Gesehen wurde von dort ein BVB, der sich gegen den FC Kopenhagen über 90 Minuten schwertat, das Match aber dennoch mit 4:2 nach Hause schaukelte. Am Ende durfte sich das Kovac-Team verdient vor dem Gästeblock feiern lassen.
Nicht allerdings von den Ultras. Die hatten sich unter anderem wegen diverser Sicherheitsauflagen vor dem Match und personalisierter Tickets dazu entschieden, nicht mit an den Øresund auf der Insel Seeland zu kommen. Was dazu führte, dass viele Karten an Leute ging, die selten mit an Bord sind, sich mit den Gepflogenheiten auf den Rängen nicht auskennen und dennoch auf das Einnehmen der gebuchten Plätze pochen. Solche Diskussionen sind bei Auswärtsfahrten nicht selten, dennoch überflüssig. Bislang hat noch jeder ein Plätzchen in den Auswärtsblöcken dieser Welt gefunden. Freunde, entspannt euch also. Lasst eure Hysterie zuhause und setzt einfach mehr auf Hygge.