Fußballtour im frostigen februar

Frei Schwimmer sonntags unterwegs nach Marten und an die Bremer Brücke

09. Februar 2025

Was gibt es Schöneres, als einen kalten Februarsonntag auf dem Fußballplatz zu verbringen? Nicht viel. Hat sich jedenfalls eine große Gruppe Frei Schwimmer gedacht und mittags einen Tag nach der bitteren Pleite der Profis gegen die schwäbischen Schlingenleger aus Stuttgart aufgemacht zur Bezirksportanlage Marten.

Dort kickten nicht nur unsere Borussinnen im Vorbereitungstreffen gegen die Fortuna aus Köln. Im Vereinshaus der Arminia gab es duftenden Grünkohl und andere Leckereien. Und am Zaun hinter einem Tor wehte zum ersten Mal der große Fanclub-Banner im auffrischenden Ostwind. Das drei Meter lange Stoffstück wurde eigens für Frei Schwimmer Marcel angeschafft, damit er als Vielfahrer und Dauergast bei Borussia-Jugendspielen, Frauenspielen, Tischtennis-Matches oder Handballaufeinandertreffen mit dem Fanclub-Emblem Flagge zeigen kann. Marcel, Danke Du verrücktes Huhn.

Das Spiel der Frauen wurde parallel genutzt, um die Situation rund um die Kovac-Truppe differenziert zu betrachten und zu analysieren. Kurz: Spaß macht das Gegurke nicht mehr. Die Fehler der Kaderplanung wurden im Winter nicht behoben. Also stellen wir uns darauf ein, im nächsten Jahr – wenn überhaupt – andere europäische Städte bereisen zu dürfen und von der Champions League Abschied zu nehmen.

Stichpunkt Champions League. Dienstag steht das erste Quali-Spiel um die nächste Runde in Lissabon an. Während einige Frei Schwimmer bereits am Sonntag die Sonne am portugiesischen Atlantikstrand genossen, fachsimpelten andere bei gefühlten 1 Grad mit Blick aufs Kunstrasenfeld im Dortmunder Westen in Marten über Gepäck, Abflugorte, Treffpunkte, Lokale und Übernachtungsmöglichkeiten.

Nach dem Schlusspfiff und dem 1:0-Sieg der Frauen gegen die klassenhöheren Kölner hieß es, sich zu sputen. Mit dem Auto ging es nach Osnabrück zur Bremer Brücke und zu den Amateuren. Die hatten die beiden letzten Heimspiele gegen Bielefeld und Rostock versemmelt. Gegen die abstiegsgefährdeten Vfler mussten also wieder einmal Punkte her.

An der Hase angekommen, steuerte das Navi die Frei Schwimmer durch die Innenstadt zum Stadion an der Oststraße. Der Gästeparkplatz liegt direkt an der Brücke. Eine nette Ordnerin wies dem Frei Schwimmer-Express dann sogar eine Parklücke unmittelbar  vor dem Eingang zu. Vom Auto bis zum Gästeblock Luftlinie 20 Meter. Cool. Da war der Weg nicht nur in Marten zum Parkplatz länger, sondern wahrscheinlich auf jedem anderen Fußballfeld dieser Welt.

Noch besser wurde es sogar in der Arena. Denn die Schüssel hat echt Charme. Vergammelte Toilettenanlagen aus den 70er Jahren, vergitterte Fressbuden erinnern am Alcatraz, die Stufen flach und breit, 14.000 entfesselte Niedersachsen in weiß-lila, Pyro im Gegnerblock. So macht 3. Liga Spaß.

Leider nicht das Ergebnis. 0:1 hieß es am Ende eines Sonntags, der nach knapp sieben Stunden Sportplatzaufenthalt mit seinen Temperaturen um den Gefrierpunkt Spuren in den Klamotten und Knochen hinterließ. Fußball im Februar. Nichts für Weicheier.