Armut ärgert

Frei Schwimmer-Gruppe unterstützt beim HSV einen uninspirierten BVB

8. November 2025

Die Bundesregierung legt regelmäßig einen Armutsbericht vor. Nach der aktuellen Fassung beträgt die Quote 15,5 Prozent:  Zwischen Ostsee und Alpen leben 13 Millionen Menschen von wenig – besonders betroffen Alleinerziehende, junge Erwachsene und Rentner. Ein Skandal. Statt dafür zu sorgen, dass wenige immer mehr Wohlstand und einige immer mehr Reichtum mehren, sollte das Hauptziel sein, allen in diesem Land ein auskömmliches Leben zu garantieren. Punkt.

In dem Bericht taucht Borussia nicht auf. Wenngleich das spielerische Vermögen der Truppe ebenfalls auf einen eklatanten Mangel hinweist. Zuletzt wieder zu begutachten zum Abschluss der BVB-Auswärtswochen in Hamburg. So schwach, wie sich der HSV zuhause präsentierte, muss eine Spitzenmannschaft – trotz aller Anstrengungen in letzter Zeit – in der Lage sein, das ganze Portfolio in die Waagschale zu werfen und auf dem Parkett zu performen. Das hat nicht geklappt. Das 1:1 nach 90 Minuten ist eindeutig zu wenig und offenbart Defizite im Dutzend.

Vor Ort konnte sich davon eine relativ große Gruppe Frei Schwimmer einen Eindruck verschaffen. Mit Zug und Bahn ging es in den Norden mit viel Optimismus. Denn in der Hansestadt sahen BVB-Fans in der Vergangenheit gegen den ehemaligen Dino der Liga stets spannende bis legendäre Matches. Davon war die Partie am Samstag weit entfernt. Warum gegen ein so limitiertes Hamburg eine Fünferkette auflief, ein langsamer Groß neben einem überspielten Beier auflaufen durfte, dass weiß neben dem lieben Gott nur das Trainerteam. Die Rothosen igelten sich ein, die Schwarzhosen fanden bis zum 1:0 Mitte der zweiten Hälfte kein Mittel. Und nachdem es endlich im Kasten der Nordlichter klingelte, stellten die Kovac-Schützlinge das Mitspielen ein.

Einfach ärgerlich. Unverständlich. Enttäuschend – wie höchstwahrscheinlich der nächste Armutsbericht.