Aufkleber gehören zum Fußball dazu wie Bratwurst und Bier. Die Sticker setzen Statements: gegen Kommerz, für Pyro, gegen RB, für echte Fankultur, gegen Repression, für Respekt. Außerdem dienen sie dazu, das Revier zu markieren, die Zugehörigkeit zum Verein, die Identifikation mit Fanclub und -gruppierungen zu dokumentieren.
Weil die kleinen Papiere überall hängen, erfreuen sie sich nicht überall der ungeteilten Beliebtheit. Das musste auch die kleine Gruppe Frei Schwimmer erkennen, die sich nach aufregenden Wochen und zahlreichen Fahrten ins In- und Ausland am Dienstag nach Frankfurt aufmachten, um Borussia im DFB-Pokalmatch gegen die Eintracht im regenverhangenen Waldstadion zu unterstützen.
Bereits während der Einlasskontrolle hatten die Frei Schwimmer das Pech, an übereifrige Ordner zu gelangen. Mit der Folge, dass die Stickerstapel herausgefiltert wurden und nicht den Weg ins weite Rund fanden. Schade. Aber mit dem Risiko lebt jeder Fan und es ist ja nicht so, dass zuhause keine weiteren Exemplare darauf warten würden, während der nächsten Auswärtsfahrt Verwendung zu finden.
Kleberlos ging es somit in den Block, um die Schwarzgelben zu supporten. Die hatten es nötig. Denn die Eintracht machte es dem BVB so schwer wie die Kovac-Kicker sich selbst. Viele Fehler im Spielaufbau sorgten dafür, dass bereits etliche gute Ansätze im Spiel nach vorne im Keim erstickt wurden. Unter dem Strich stand nach 90 Minuten ein 1:1. Ein Ergebnis, das auch nach der Verlängerung Bestand hatte. Es folgte ein Elfmeterschießen mit glücklichem Ausgang. 5:3 hieß es am Ende für den BVB. Fazit: Das Weiterkommen stand auf tönernen Füßen. Aber nach dem Spiel in der zweiten Runden des Wettbewerbs fragt nach dem Pokalsieg im Mai in Berlin keine Sau mehr.
Erleichtert und nass führte der Fußweg die Frei Schwimmer durch den Stadtwald zurück zu den Bussen, die nach knapp drei Stunden Rückfahrt wieder Dortmunder Boden erreichten.
Viel Zeit zum Ausruhen bleibt nicht. Freitag steht schon wieder der nächste Ausflug an. Nach Augsburg zum FC. Im Gepäck: die Hoffnung auf den nächsten Auswärtssieg sowie der ein oder andere Aufkleber.