Viele Wege führten Frei Schwimmer-Gefährten nach Barcelona. Mit dem Bus der Fanabteilung. Mit dem Flieger über die Zwischenstation Mallorca oder über das belgische Charleroi: Während die Route variierte, war bei allen mit im Gepäck eine riesige Portion Vorfreude auf das Viertelfinal-Hinspiel der Champions League in Katalonien.
Am Zielort erwartete die Fans tollstes Wetter. Sehenswürdigkeiten wurden unter die Lupe genommen, Kaltgetränke nicht verschmäht, die leichte spanische Küche genossen. Besser kann die Einstimmung auf ein wichtiges Fußballspiel nicht anlaufen.
Und die Frei Schwimmer waren nicht allein. Der BVB-Treffpunkt Placa de l´Univers unweit des Stadions füllte sich. Immer mehr Schwarzgelbe stießen hinzu. Kamerateams, wie das von RTL, trudelten ein und sendeten Lisa, Hübi und Sandra in Millionen Wohnzimmer. Später erklomm die Gruppe während des Fanmarschs den Hausberg Barcelonas, den Montjuic-Hügel. Dort trägt Barca aufgrund des Umbaus des Camp Nou derzeit die Heimspiele aus.
Das Estadi Lluis Companys fasst 56.000 Zuschauer und wurde zur Olympiade 1992 errichtet. Es versteht sich, dass sich ein Besuch in der Schüssel mit Laufbahn und fehlender Überdachung irgendwie wie eine Zeitreise in die 70er Jahre anfühlt. Als in der Sportschau noch samstags drei Spiele gezeigt wurden, Ernst Huberty moderierte und Walter Frosch als Ersatzspieler eine Packung Zichten mit aufs Feld nahm.
Im Gegensatz zum Ambiente erweis sich nach dem Anpfiff die Mannschaft des großen FCB alles andere als Vertreter der grauen Vorzeit. Die Elf von Trainer Hansi Flick bot modernen, erste Sahne Angriffsfußball und brachte den BVB so richtig in die Bredouille. Von Minute eins an gerieten die Schwarzgelben unter Druck. Auch unterstützt von Schiedsrichter Espen Eskas. Die Pfiffe – gerade gegen Karim Adeyemi – ließen den Verdacht aufkommen, dass die Norweger jetzt auch schon im Fußball bescheißen wollen.
Nach dem 0:1 fing sich der BVB und spielte tolle 20 Minuten bis zum Halbzeitpfiff. Dickste Chancen wurden jedoch vergeben. So kann es, wie es kommen sollte. Warum auch immer folgte zwei Minuten nach der Pause das 0:2. Wir machen auf und kassieren zwei weitere Dinger.
Am Ende stand ein 0:4 und das Ende der Hoffnung, mit einer guten Ausgangslage im Rückspiel noch etwas reißen zu können. Die Stimmung im Block passte sich dem Spiel der Borussen an und etwas getrübt zottelte der Anhang nach Ende einer insgesamt einseitigen, enttäuschenden Partie wieder nach Hause in die Hotels oder in die Busse zurück.
Jetzt heißt es sich zu sammeln. Das gilt für den BVB. Und auch für die Frei Schwimmer. Denn Samstag geht es schon wieder weiter nach München zum nächsten FCB. Dieses Mal allerdings nicht mit dem Flieger, sondern mit rein rollenden Gefährten.