Klettern trainiert alle Muskelgruppen. Arme, Schultergürtel, Beine, Rumpf. Wer sich quasi als kleine Bergziege in der Felswand routiniert und galant zu bewegen weiß, ist bei den Frei Schwimmern nicht falsch.
Samstag machte sich eine große, fast 20 Personen starke Reisegruppe unseres Fanclubs mit der Fanabteilung, in Privatwagen und dem Bus der Away-Sups Werdohl auf Richtung Freiburg.
Morgens um 6 Uhr startete beispielsweise das Werdohler Gefährt, um nach knapp sechs Stunden vor dem Freiburger Stadion auf den Busparkplatz zu rollen. Somit blieb Zeit genug, die Laternen vorm Eingang des Europa-Parks einer ästhetischen Aufwertung zu unterziehen. Kletterkünste erwiesen sich spätestens dann als nicht schädlich, um in vier Metern Höhe nicht nur Frei Schwimmer-Sticker an den Lichtspendern zu hinterlassen.
Nach dem unfallfreien Abstieg und einer relativ entspannten Einlasskontrolle ging es um zehn Kilo Aufkleber erleichtert gemeinsam in den Block. Dort erwartete uns der Sommer. Die Sonne brutzelte ungehemmt auf die Ränge. Da erwies sich die morgens gewählte Zwiebeltechnik bei der Kleidungswahl als vorausschauend. Doch selbst ohne oder nur im T-Shirt behüllt hieß es, die transpiratorischen Flüssigkeitsverluste regelmäßig auszugleichen. Vorzugsweise durch die Aufnahme von Wasser oder auf Wasserbasis produzierten Getränken.
Dass der Breisgau wettertechnisch nicht gerade zu den benachteiligsten Gegenden im Land zählt, machen Auswärtsfahrten nach Freiburg eigentlich immer zu einem tollen Erlebnis. Das Kleinklima stimmte, die Stimmung im Block passte ebenso wie das Spiel der Borussia. Nach ein paar Schrecksekunden zu Beginn der Partie übernahmen die im schwarzen Dress gekleideten Dortmunder das Kommando, ließen die Muskeln spielen, feuerten vier Dinger rein und erwiesen sich wieder einmal als Freiburger Albtraum. 4:1 hieß es am Ende. Nach dem 4:0 im Hinspiel und den Erfolgen in den letzten Jahren können sich die Baden-Württemberger kaum noch daran erinnern, gegen den BVB irgendwann einmal etwas geholt zu haben.
Nach dem Schlusspfiff und dem Feiern der Mannschaft kehrten die Frei Schwimmer zu den Bussen zurück, regulierten weiter den Flüssigkeitshaushalt der durch die Hitze gequälten Körper und studierten euphorisiert die Tabelle. Denn im Ranking erweist sich auch der BVB allmählich als Kletterkünstler. Inzwischen steht Platz 8 zu Buche. Die Mannschaft scheint eine gute Route beim Aufstieg zu wählen, um nach dem 34. Spieltag vielleicht doch noch die Bergspitze zu erklimmen. Vielleicht nicht das Gipfelkreuz. Eher die letzte Anhöhe – Sprich Europaqualifikation – davor. Aber immerhin.