Spätsommer, 30 Grad, gute Stimmung: Nach dem Auftaktsieg gegen Frankfurt führte das erste Auswärtsspiel der Saison 24/25 den BVB nach Bremen.
Also hieß es für unsere Gruppe, samstags gegen 8.30 Uhr in Dortmund den Zug Richtung Weserstadion zu besteigen. Nach dem ersten Umstieg in Münster trafen wir im vollbesetzten Abteil auf unsere Ultras, die uns weiter nach Osnabrück und anschließend nach Bremen begleiteten. Die Stimmung war gelöst. Gepaart mit der Hoffnung, sportlich auf dem Rasen und atmosphärisch im Block in Bremen eine passable Vorstellung abliefern zu können. Der guten Laune tat auch die Regionalbahn keinen Abbruch, die wieder einmal zur Bimmelbahn mutierte und uns eine Stunde später als geplant im Hauptbahnhof der Hansestadt ankommen ließ.
Bremen ist immer eine Reise wert. Wir Fußballfans lieben es, wenn Stadien in gewachsenen, urbanen Strukturen eingebettet sind. Und nicht weit außerhalb auf der Wiese wie überdimensionierte Schuhkästen daherkommen, architektonisch und stadtplanerisch geistige Armut und Fantasielosigkeit Triumphe feiern lassen.
Auf dem Weg vom Zentrum in den Gästeblock ergeben sich in Bremen jedenfalls zahlreiche Möglichkeiten, etwas Essen zu fassen, hier und da ein Getränk zu sich zu nehmen und mit den Menschen, die dann natürlich in der Regel dem gegnerischen Lager zugehörig sind, ins Gespräch zu kommen.
90 Minuten vor Spielbeginn erreichten wir das Stadion und gelangten zügig auf die Tribüne. Der Bereich wurde während der Sommerpause neu strukturiert, umgebaut und an der Ostseite zusammengefasst. Liebe Werderaner: Das habt ihr echt gut gemacht. Der Zugang zum Block war im Vergleich zu früher ein Kinderspiel. Auch auf den Rängen hat sich die Situation durch die zahlreichen Aus- und Einstiegmöglichkeiten deutlich entspannt.
Zum sportlichen Teil sei erwähnt, dass sich nach den 90 Minuten Sommerkick und dem 0:0 der Eindruck erweckte, dass auf Coach Sahin noch viel Arbeit wartet. Rein spielerisch war kein Auftritt im Kalenderjahr 2024 schlimmer…uns fiel jedenfalls keine Partie ein. Und wir hatten nach dem Schlusspfiff und dem Eindecken mit Kaltgetränken im Zug zurück jedenfalls viel Zeit, in Erinnerungen zu kramen.
Mit 45-minütiger Verspätung ruckelten die pickepacke vollen Waggons endlich los Richtung Osnabrück. Mit an Bord waren Ultras aus Münster, die aus Hamburg kommend mit einer 1:4-Klatsche im Gepäck nach Hause wollten. In Osnabrück begegneten wir einer großen lila-weißen Fangruppe, die ihren VfL nach Dortmund zum Spiel unserer Amas begleitet hatten.
Etwas abgekämpft endete gegen 23.00 Uhr am Hauptbahnhof in Dortmund die Abenteuerreise mit einem Sack voller Erkenntnisse: 1. Unser BVB hat noch viel zu tun, soll diese Spielzeit erfolgreich über die Bühne gehen. 2. Den BVB auswärts zu begleiten, eröffnet die Tür, viele, nette, freundliche Menschen kennen zu lernen. Oder wann wird man schon einmal unterwegs im Zug von Werder-Fans eingeladen, sie spontan in Sulingen zum Sommerfest eines dortigen Sportvereins zu begleiten. Als Gegenleistung für das von uns spendierte eiskalte Bier aus dem Rucksack. Jungs, beim nächsten Mal kommen wir auf das Angebot zu sprechen.